Die Getriebewelt der Autofahrer ist geteilt. Die einen schwören auf Kupplung und H-Schaltung, die anderen auf die Automatik. Besonders in den kompakteren Fahrzeugklassen sind viele Autofahrer der Überzeugung, dass eine Automatik die Sportlichkeit und Sparsamkeit verhagelt. Ab der oberen Mittelklasse überwiegen dagegen jene Fahrer, denen der Komfort über alles geht; sie lassen deshalb schalten. Irgendwo in der Welt dazwischen liegen die diversen halbautomatischen Getriebe; doch sie überzeugen weder die eine noch die andere Seite vollends.
Dass sich dennoch die besten Eigenschaften der klassischen Getriebewelten vereinen lassen, demonstriert Volkswagen mit seiner in jeder Beziehung innovativen Automatik DSG. Denn als bislang weltweit einzige Serienautomatik mit Doppelkupplung steht sie – ohne jegliche Abstriche – für Sportlichkeit, Sparsamkeit und Schaltkomfort auf höchstem Niveau.
Bereits der Golf 1.9 TDI mit 77 kW / 105 PS erreicht mit DSG-Getriebe eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h; die entsprechende Version mit manuellem Getriebe ist lediglich zwei km/h schneller. Praktisch auf gleichem Niveau liegen auch die Beschleunigungswerte: Der Golf 1.9 TDI legt den Spurt auf 100 km/h in 11,2 Sekunden zurück. Beim identischen Fahrzeug mit manuellem Fünfganggetriebe sind es 11,3 Sekunden, mit Sechsganggetriebe 11,1 Sekunden. Während diese Werte für den weniger geübten Fahrer – mit einem von Hand geschalteten Fahrzeug – nicht ohne weiteres erreicht werden, gelingt dies mit dem DSG in jedem Fall. Die damit verbundene Fahrdynamik wird so unmittelbar spürbar.
Ein ähnliches Verhältnis der Messwerte ergibt sich für den 103 kW / 140 PS starken Golf 2.0 TDI. Er ist 201 km/h schnell (Handschalter: 203 km/h) und beschleunigt, wie die Version mit manuellem Getriebe, in 9,3 Sekunden auf 100 km/h.
Die identisch motorisierten Touran mit Direktschaltgetriebe übertreffen die Beschleunigungswerte der Handschalter um bis zu 0,3 Sekunden. Identisch ist dagegen mit 177 km/h (Touran 1,9 TDI) und 197 km/h (Touran 2.0 TDI) die Höchstgeschwindigkeit. Für die besseren Werte ist jedoch die Tatsache verantwortlich, dass die DSG-Modelle aufgrund einer modifizierten Motorabstimmung drei bzw. vier kW mehr Leistung entwickeln.
Konstruktiv abgestimmt wurde das Direktschaltgetriebe speziell auf die sportlichen und verbrauchsorientierten Anforderungen europäischer Kunden. Ein wesentliches Differenzierungsmerkmal des DSG gegenüber den bislang bekannten und besonders in den USA über alle Klassen etablierten Automatikgetrieben: Es kommt kein hydraulischer Drehmomentwandler als Anfahrelement zum Einsatz, so dass der vornehmlich in Verbindung mit kleineren Motoren auftretende „Gummiband-Effekt“ im Falle des DSG als „abgeschafft“ gelten darf.Das quer eingebaute Getriebe besitzt vielmehr eine Doppelkupplung. Sie besteht aus zwei nasslaufenden Kupplungen, deren Druck elektrohydraulisch geregelt wird. Die sogenannte Kupplung 1 (K1) bedient dabei die ungeraden Gänge (plus Rückwärtsgang), die Kupplung 2 (K2) die geraden Gänge. Im Grunde muss deshalb von zwei parallelgeschalteten Getrieben in einem die Rede sein. Folge dieses aufwendigen Kupplungsmanagements: Beim Schalten gibt es die für automatisierte Handschaltgetriebe typische Zugkraftunterbrechung nicht. Unter optimalen Komforteigenschaften wird somit ein unvergleichbar dynamisches Schaltgefühl vermittelt. Der sehr hohe Wirkungsgrad des Getriebes kommt dem der manuellen Klassiker sehr nahe.
Die zwei Nass-Kupplungen, jeweils zwei Antriebs- und Abtriebswellen und eine eigens entwickelte Mechatronik zur hydraulischen und elektronischen Getriebesteuerung bilden die Kernelemente der neuen Getriebegeneration. Erst dieser Verbund ermöglicht es, dass die nächste Fahrstufe permanent in Lauerstellung darauf wartet, aktiv werden zu können.
Beispiel: Während der Wagen im dritten Gang gefahren wird, ist der vierte Gang bereits eingelegt, allerdings noch nicht „aktiv“. Sobald der ideale Schaltpunkt erreicht ist, öffnet sich die für den dritten Gang zuständige Kupplung, während sich die andere schließt und damit den vierten Gang „scharf schaltet“. Dabei kommt es zu einer Überschneidung zwischen dem Öffnen und Schließen beider Kupplungen und damit zu der bereits skizzierten komfortablen Schaltung. Der komplette Schaltvorgang vollzieht sich innerhalb weniger Hundertstel Sekunden.