Schon in den ersten beiden Generationen war der Golf das meistverkaufte Auto seiner Klasse. Der Ausbau seiner Führungsrolle gegenüber allen Wettbewerbern beruht jedoch vor allem auf einem Innovationsschub, der mit Debüt der dritten Generation vor genau 20 Jahren begann: Die Höherpositionierung durch erstmalige Einsätze eines VR6-Sechszylinders und eines Turbodiesel-Direkteinspritzers in der Kompaktklasse. Beides waren Meilensteine: Die Sechszylinder-Technik schuf die Basis für die späteren Premium-Modelle, während der TDI sich zum erfolgreichsten Motor im Angebot entwickelte und den heutigen Diesel-Boom auslöste.
Es war das Gesamtpaket, das die Fachmedien weltweit überzeugte, die den Golf der dritten Generation zum „Auto des Jahres“ wählten. Neue Sicherheitsstandards, Umweltverträglichkeit, innovatives Design und eine einzigartige Antriebspalette. Die Demokratisierung von Hightech – ein Thema, das sich fortan wie ein roter Faden durch die Volkswagen Historie zieht – erlebte hier einen wichtigen Meilenstein.
Radstand und Außenabmessungen hatten sich gegenüber dem Vorgänger kaum verändert, das komfortable und sichere Verbundlenker-Fahrwerk war überarbeitet worden. Im Interesse einer besseren Unfallsicherheit wurden die Fahrgastzelle verstärkt und die crash-relevanten Baugruppen optimiert, die die Verformungsenergie aufnehmen. Die Lehnen der Rücksitzanlage wurden so gesichert, dass sie bei einem Aufprall nicht durch Ladegut aus dem Kofferraum beschädigt werden konnten. Der Golf III übertraf mit diesen Maßnahmen selbst die strenge US-Norm.
Auch die Umweltverträglichkeit stand ganz oben auf der Prioritätenliste: Für einen besonders niedrigen Verbrauch wurde der cw-Wert der Karosserie durch Feinschliff und bündig eingeklebte feste Scheiben auf 0,31 gesenkt. Die Dieselmotoren wurden wie die Benziner serienmäßig mit Katalysator ausgestattet, bei der Herstellung der Kunststoffteile und bei der Lackierung wurde besonderer Wert auf Umweltaspekte gelegt.
Die Motorenpalette wurde gegenüber dem Vorgänger gestrafft, sie reichte vom 1,4-Liter-Benziner mit 60 PS über den GTI mit 2,0-Liter-Motor und bis zu 150 PS bis hin zum erstmals in der Golf Klasse angebotenen Sechszylinder als VR6 mit 174 PS aus 2,8 Litern Hubraum. Als Dieselaggregate standen ein 64 PS starker Saugdiesel und der 75 PS leistende Turbo bereit; 1993 gesellte sich der legendäre TDI hinzu.
Er wurde über drei Generationen – bis zur Einführung von aufgeladenen direkteinspritzenden Benzinern (TSI) – der beliebteste Motor im Golf-Programm für den deutschen Markt (vier von zehn Golf fahren mit TDI-Technik) und viele andere in Europa. Er machte darüber hinaus Volkswagen zum Weltmarktführer unter Pkw-Dieselmotorenherstellern.