Die Verunsicherung unter den Autofahrern über den neuen Kraftstoff E10 ist groß – das ist auch an den TÜV SÜD Service-Centern deutlich spürbar. Die dort am häufigsten gestellten Fragen: „Kann E10 wirklich zu schwerwiegenden Motorschäden führen?“, „Wie sicher ist, dass das Auto auch mit einer Freigabe keinen Schaden nimmt?“ oder „Kann ich auch ohne Prüfung der Freigabe E10-Benzin tanken?“ Die Antworten der TÜV SÜD-Experten sind hier eindeutig: „Ja, E10 kann bei nicht freigegebenen Fahrzeugen zu Schäden führen. Vor allem bei Dichtungen des Kraftstoffsystems und an Bauteilen aus Aluminium, deshalb sollte man vor dem Tanken unbedingt klären, dass das Auto auch für E10 freigegeben ist“, betont Philip Puls von der TÜV SÜD Auto Service GmbH. Um zusätzlich für Aufklärung unter den Autofahrern zu sorgen, informiert TÜV SÜD an seinen Service-Centern über den diskutierten Bio-Sprit. Unter anderem liegt umfangreiches Informationsmaterial an den Prüfstationen aus.
„Die Berichterstattung über mögliche Schäden durch E10 einerseits, sowie die öffentlichen Diskussionen um den positiven Effekt des Kraftstoffs sorgt bei den Autofahrern für sehr große Irritationen. Der entstandene Eindruck, dass aus Umweltgründen ein Kraftstoff eingeführt wurde, der möglicherweise das Fahrzeug schädigt und mit dem die verbundenen Umweltziele auch in Frage gestellt werden, hat nicht gerade zur Versachlichung der Informationslage beigetragen“, blickt Bernhard Kerscher, Geschäftsführer der TÜV SÜD Auto Service GmbH, kritisch auf die aktuelle Diskussion.
Zumindest zur Aufklärung mit Blick auf E10 trägt TÜV SÜD an seinen Service-Centern bei. Dort sind umfassende Informationen über den neuen Kraftstoff ausgelegt: „Uns geht es nicht um einen Beitrag über Sinn und Unsinn der erhöhten Beimischung an Bioethanol im Kraftstoff. Wir wollen uns auch nicht an Spekulationen über mögliche Folgeschäden durch E10 beteiligen. Uns geht es um Aufklärung der Autofahrer auf Basis gesicherter Erkenntnisse“, so Kerscher weiter.
Ganz oben auf der Empfehlungsliste: „Vor dem ersten Tanken von E10 muss geklärt sein, dass das Auto für den Kraftstoff freigegeben ist.“ betont Philip Puls. „Ein nicht für E10 freigegebenes Fahrzeug mit dem Kraftstoff zu betanken, kann eventuell zu Schäden führen“. Grund: Der enthaltene Alkohol entzieht benachbarten Stoffen Wasser. Dies führt bei Dichtungen zu deren Versprödung. Zudem entstehen bei Kontakt mit anderen Materialien dadurch korrosionsbeschleunigende Stoffe (z. B. Chloride) und es bilden sich mit manchen Metallen Komplexe, die den korrosiven Effekt verstärken, dies kann bei Benzinpumpen und Kolbenringen zu Schäden führen.
Bei freigegebenen Fahrzeugen sind benzinführende Leitungen, Dichtungen und metallische Materialien auf den neuen Kraftstoff ausgelegt: „Damit ist sichergestellt, dass E10 an solchen Fahrzeugen keine Schäden verursacht. Somit ist das Betanken unproblematisch“, unterstreicht Puls.
Ob das Fahrzeug für E10 freigegeben ist, erfahren Autofahrer auf den Homepages der Hersteller, umfassende Informationen bietet auch die Deutsche Automobiltreuhand unter www.dat.de .