In der Al Riwaq Gallery der Qatar Museums lädt ab morgen die Ausstellung „Driven by German Design“ zum Besuch ein. Als Partner der vom kürzlich viel zu früh verstorbenen Kulturmanager Martin Roth kuratierten Ausstellung trug die Volkswagen AG maßgeblich zur Umsetzung des innovativen Konzepts bei. Die Eröffnung fand gestern im Beisein von Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani, Vorsitzende der Qatar Museums, Christian Wulff, Bundespräsident a.D., Hans-Udo Muzel, deutscher Botschafter in Katar, und Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, statt.
Designideen und -werke, die nach 1945 in Deutschland erdacht oder von deutschen Designern entwickelt wurden, stehen im Mittelpunkt von „Driven by German Design“. Erstmals verknüpft die Ausstellung dabei verschiedene Designdisziplinen wie Architektur, Grafikdesign, Produktdesign, Automobildesign, Mode- und Möbeldesign. Dadurch gewinnen Ausstellungsbesucher vielschichtige Erkenntnisse sowohl über den künstlerischen Wert von Designentwicklungen wie auch über deren gesellschaftliche Relevanz.
Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani sagte: „Die Ausstellung Driven by German Design eröffnet den Menschen von Katar und der Region einen vielfältigen Blick auf die Leistungen der deutschen Kultur an Hand dieser großartigen Schau, welche sechs Jahrzehnte der berühmtesten Designikonen feiert. Diese richtungweisende Designausstellung ist ein ganz besonderer Höhepunkt des deutsch-katarischen Kulturjahres 2017 und zugleich Ausdruck der erstklassigen Ausstellungen und Veranstaltungen der Qatar Museums, deren Qualität zunehmend gerühmt werden. Dieser Erfolg beruht auf der engen Zusammenarbeit zwischen einer enormen Bandbreite an Partnern und ist ein überzeugender Beweis für die vielfältigen kulturellen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern.“
Die Schau zeugt zugleich vom Anspruch ihres Kurators Martin Roth, der unerwartet während der letzten Abstimmungsarbeiten zur Ausstellung verstarb. Roth gilt als einer der innovativsten und aktivsten Kulturmanager der letzten Jahrzehnte. Als Leiter weltweit renommierter Museen in Dresden und London setzte er sich beständig für Plattformen ein, die ein breites Publikum zur motivierenden Begegnung mit Kunst einladen.
„Der Rückblick auf 70 Jahre deutsche Designgeschichte hat eine starke Verbindung zum Volkswagen Konzern und seinen Marken. Viele unserer Fahrzeuge haben immer wieder den jeweiligen Zeitgeist und die kulturelle Identität mitgeprägt. Diesen Anspruch haben wir auch für die Zukunft, in der Digitalisierung und neue Antriebskonzepte das Automobil- und Industriedesign stark verändern werden. Wir freuen uns, dass „Driven by German Design“ den Besuchern ein aktives Erlebnis ermöglicht und so ganz unmittelbar an die individuelle Innovationskraft appelliert“, erklärte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender Volkswagen Aktiengesellschaft, anlässlich der Ausstellungseröffnung in Doha.
Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, jedoch mit größtmöglicher Vielfalt hinsichtlich der Ausprägungen von Design, dokumentiert die Ausstellung die Entwicklung des Designs in Deutschland anhand wegweisender Arbeiten von Frei Otto, Achim Menges, Christoph Niemann, Ferdinand Alexander Porsche, Stefan Diez, Dieter Rams, Richard Sapper und Max Bill. Immer wieder werden die Ausstellungsbesucher in der Al Riwaq Galerie in Doha eingeladen, den Techniken der Designer nachzuspüren und eigene Ideen auszuprobieren.
Insgesamt werden über 400 Exponate gezeigt, darunter eine Reihe erstmals öffentlich präsentierter Studien und Entwürfe. Fünf Ausstellungsbereiche sind den wichtigsten Nachkriegsepochen deutschen Designs gewidmet und präsentieren Arbeiten von mehr als 30 Designern, die mit ihren Werken besonderen Einfluss auf den nationalen wie internationalen Designfortschritt ausübten.
Ein von der Volkswagen AG mitentwickeltes Design Lab erlaubt inmitten der Ausstellung das unmittelbare Nachverfolgen von Designprozessen. Unter anderem am Beispiel eines Stuhldesigns von Konstantin Grcic sowie Prototypen des Industriedesigners Stefan Diez wird der Prozess der Ideenfindung ebenso erlebbar wie die Entwicklungsstufen, die zur Fertigung führen. Theoretische und praktische Dimensionen von Design stehen im Fokus von Workshops und Vorträgen, die etwa von Dr. Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museum, und Prof. Lutz Fügener von der Hochschule Pforzheim geleitet und durchgeführt werden. Unter anderem erhalten Studenten aus Deutschland und Katar die Möglichkeit, gemeinsam an einem Projekt für das international renommierte Porsche Design Studio zu arbeiten.
Die Ausstellung „Driven by German Design“ gehört zu den Höhepunkten der „Deutschen Saison“. Unter diesem Titel hat das Emirat Katar Deutschland als Partner zu einem Kulturjahr eingeladen. Unter Leitung der Qatar Museums und des Auswärtigen Amts entstand ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, das einen vielschichtigen Blick auf deutsche Kunst und Kultur erlaubt.